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Frage- und Antwortpraktiken in der periodischen Presse des 17. und frühen 18. Jahrhunderts

Unterprojekt von Prof. Dr. Anita Traninger


In der aktuellen Förderphase stehen die partizipativen Aspekte der république des lettres im Medium der periodischen Presse im Mittelpunkt des Interesses. Die Zeitschriften versetzten sich als neues Medium des 17. Jahrhunderts in einen (gleichwohl vielfach fiktiven) Dialog mit ihrer Leserschaft und stellten – in Frageform – eine Fülle von Themen zur öffentlichen Diskussion, die von moralphilosophischen Problemen über kollektiv diskutierte Fragen der Gelehrsamkeit bis hin zu ästhetischen Belangen reichten. Mit den spezifischen Frage-Antwort-Formaten der Journale kommen abseits der Tradition der Entscheidungsfrage sowohl der dialektischen quaestio als auch des rhetorischen genus demonstrativum nochmals neue Traditionsstränge in den Blick. Insbesondere der Frage-Antwort-Dialog, wie er z.B. von Cicero in den Partitiones oratoriae installiert wurde und in der Frühen Neuzeit quer durch die Diskurse vom Lehrbuch bis zum Katechismus wirksam war, wird hier relevant. Im Projekt sollen die Fragepraktiken der Zeitschriften kartiert und wissensgeschichtlich eingeordnet werden.