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Wissensoikonomien des Bergbaus des 16. und 17. Jahrhunderts

Unterprojekt von Dr. Helge Wendt


Im sechszehnten und frühen siebzehnten Jahrhundert begannen aus dem Umfeld des praktischen Bergbaus stammende Schriften, Natur neu zu denken. Es wirkten soziale, materielle und kognitive Dimensionen des Wissens über den subterranen Raum zusammen und beschäftigten sich mit geologischen Fragen, den Stoffen, ihrer Entstehung und Verwendbarkeit. Außerdem versuchten sie sie, unter Zuhilfenahme von antiken naturhistorischen Schriften einzuordnen und klassifizieren. Autoren wie Georg Agricola, Bernard Palissy, Jean Béguin oder Ulrich Rülein von Calw verbanden dabei Theorie und Praxis, Erfahrung und Vernunft aus unterschiedlichen Feldern der Naturgeschichte, Naturphilosophie, der Medizin und des praktischen Bergbaus, um neues Wissen über die subterrane Welt zu fassen. Das Unterprojekt möchte diese epistemologische Dynamik der Wissensoikonomie des Bergbaus anhand von drei Fragen untersuchen: Wie positionierte sich in diesem Wissensbereich ein Autor als Praktiker oder Theoretiker? Welche rhetorischen Strategien verfolgte er? Wie verband er diese Strategie etwa mit dem empirischen Material?