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Fremdsprachenlehrwerke im 17. Jahrhundert. Übungen im Linguistic Close Reading

08.02.2024 - 10.02.2024
Fremdsprachenlehrwerke

Fremdsprachenlehrwerke

Workshop des linguistischen SFB-Teilprojekts (Leitung: Horst Simon)


Zum Abschluss des Teilprojekts C08 „Fremdsprachenlernen und -lehren: Neukonfigurationen der Volkssprachlichkeit in der Frühen Neuzeit“ möchten wir ausgehend von einem offenen Workshopkonzept Anlass für Überlegungen zu sich anschließenden Forschungsperspektiven bieten. Jede sprachhistorische Forschung verlangt das Studium historischer Quellen. Mit der zunehmenden Verfügbarkeit großer elektronischer Korpora wird es in letzter Zeit immer einfacher, weitreichende empirische Untersuchungen über vergangene Sprachepochen durchzuführen. Im Rahmen des Workshops wollen wir nun den analytischen Spieß umdrehen und uns der detaillierten Analyse von lediglich drei Texten widmen, die exemplarisch für eine für viele Fragestellungen fruchtbare Textsorte stehen sollen, nämlich frühneuzeitliche Fremdsprachenlehrwerke. Dazu laden wir Kolleginnen mit unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten ein, um vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Expertise Beobachtungen an ein, zwei oder drei Fremdsprachenlehrwerken aus dem 17. Jahrhundert anzustellen und diese in größere Zusammenhänge einzubetten, gerne auch in Bezug setzend zu Erkenntnissen, die anhand anderer Texte gewonnen wurden. Auf diese Weise soll die Spezifik, aber auch die Typik dieser Texte herausgearbeitet werden.

Programm

Warm-up (07.02.2024)

ab 19:00
Warm-up

Tag 1 (08.02.2024) – Linguistisches Close Reading: Sumarán, Anonym & Canel

09:30–10:00
Horst Simon (FU Berlin)
Begrüßung und Einleitung

10:00–10:45
Anja Voeste (Universität Gießen)

Fremdsprachenlehrwerke des 17. Jahrhunderts aus der Perspektive der historischen Schriftlinguistik

10:45–11:15 Kaffeepause

11:15–12:00
Laura Panne (Universität Hamburg)
De la Prononciation. Die Aussprache des Deutschen im 17. Jahrhundert nach Pierre Canel im Vergleich zu anderen Fremdsprachenlehrwerken

12:00–12:45
Jürg Fleischer (HU Berlin)
Was erbringt Canels Königlich Teutsche Grammatic (1689) für die historische Grammatikforschung? Ergebnisse aus einem close reading

12:45–14:15 Mittagspause

14:15–15:00
Julia Hübner (Universität Hamburg)
Frauen in den Fremdsprachenlehrwerken

15:00–15:45
Liv Büchler (FU Berlin)
Pronomengebrauch in Musterdialogen des 17. Jahrhunderts

15:45–16:15 Kaffeepause

16:15–17:00
Linda Gennies (FU Berlin)
Zwischen Grammatik und Pragmatik: Wissenshistorische Perspektiven auf Sumarán, Canel & Co

17:00–17:45
Thomas Scharinger (Universität Jena)
Zum Umgang mit einzelsprachlichen Besonderheiten in frühneuzeitlichen Sprachlehrwerken am Beispiel des Deutschen und Französischen

ab 19:00 Abendessen

Tag 2 (09.02.2024) – Kontrastive und didaktische Perspektiven

09:30–10:15
María José Corvo Sánchez (Universidade de Vigo)
Das Newe Sprachbuch (1621) von Juan Ángel de Zumaran: ein neues Vorbild für Fremdsprachenlehrbücher

10:15–11:00
Federica Masiero (Università di Padova)
Formen und Funktionen des Sprachvergleichs in Fremdsprachenlehrwerken aus dem 17. Jahrhundert

11:00–11:30 Kaffeepause

11:30–12:15
Teresa Gruber (LMU München)
Mehrworteinheiten und Sprachkompetenzvermittlung: Chunks, Phraseme und Gesprächsroutinen bei Juan Ángel de Sumarán (1621)

12:15–13:00
Ulrike Vogl (Universiteit Gent)
Wie Sprachmeister Fremdsprachen „machen“: „Language making“ im Spiegel frühneuzeitlicher Grammatiken und Lehrbücher

13:00–14:15 Mittagspause

14:15–15:00
Liubov Patrukhina (Université Toulouse Jean-Jaurès)
Pragmatische Aspekte in Lehrwerken des 17. Jahrhunderts aus Perspektive der gegenwärtigen DaF-Didaktik

15:00–15:45
Sabine Jentges (RU Nijmegen)
Ein fremdsprachendidaktischer Blick aus dem 21. Jahrhundert auf Lehrwerke aus dem 17. Jahrhundert

15:45–16:15 Kaffeepause

16:15–17:00
Angela Schrott (Universität Kassel)
Das Newe Sprachbuch und die historische Gesprächsforschung

17:00–17:45
Rita Franceschini (Università Vita-Salute San Raffaele Mailand)
Welche Hinweise geben die Lehrbücher über ein ‘Management’ der Mehrsprachigkeit?

17:45–18:15
Ursula Götz (Universität Rostock)
Input & Diskussion

ab 19:00 Abendessen

Tag 3 (10.02.2024) – Übergreifende und vergleichende Perspektiven

09:30–10:15
Antje Dammel (Universität Münster)
Von Ach ey doch! bis Was weiß ich! Pragmatische Marker beim (Dis-)Alignment in drei Sprachlehrwerken

10:15–11:00
Ulrike Freywald (TU Dortmund)
Satzkomplexität in Fremdsprachenlehrwerken des 17. Jahrhunderts

11:00–11:45
Ute Tintemann (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften)
Paulo Merlettis Nuovi Elementi Toscani (1688) – eine kontrastive Grammatik des Italienischen

11:45–12:30 Kaffee & Imbiss

12:30–13:15
Nicola McLelland (University of Nottingham)
Deutschlernen in England im 17. Jh.: Martin Aedlers High Dutch Minerva (1680) und Heinrich Offelens Double Grammar for Germans to Learn English and for Englishmen to learn the German Tongue (1687) verglichen mit Pierre Canels Königliche teutsche Grammatic (1689)

13:15–14:00
Gerda Haßler (Universität Potsdam)
Konzepte des Sprachdenkens in Sprachlehrwerken

14:00–14:30
Abschlussgespräch

ab 15:00
Ausklang des Workshops

Zeit & Ort

08.02.2024 - 10.02.2024

Freie Universität Berlin
Villa des SFB Episteme in Bewegung
Schwendenerstraße 8
14195 Berlin-Dahlem

Unterbringung der Gäste:
Hotel Morgenland
Finckensteinallee 23 – 27
12205 Berlin
+49 (0)30 84 38 89-0
info@hotel-morgenland.de
https://www.hotel-morgenland.de/hotel

Weitere Informationen

Konzeption: Liv Büchler und Prof. Dr. Horst Simon