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Aristotelische Wissensgeschichte und Editionsphilologie

03.12.2015 - 04.12.2015

Internationale Tagung des Sonderforschungsbereichs SFB „Episteme in Bewegung“ anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Aristotelismus Zentrums an der Freien Universität Berlin        

konzipiert und veranstaltet durch das Teilprojekt A04 „Prozesse der Traditionsbildung in der De interpretatione-Kommentierung in Spätantike und Mittelalter“ (Leitung: Prof. Dr. G. Uhlmann)
  

Das von Paul Moraux 1965 an der Freien Universität Berlin gegründete Aristoteles-Archiv wollte neue Maßstäbe für die Edition der Werke des Aristoteles setzen. Auf der Grundlage einer systematischen und reflektierten Methode der Erschließung, Sichtung, Beschreibung sämtlicher weltweit erreichbarer Handschriften und Archivierung von Mikrofilmen und später auch Digitalisaten wurde paläographische, kodikologische und editionswissenschaftliche Grundlagenarbeit geleistet. Diese Arbeit aber war von Anfang an bereits auf weitere Texthorizonte hin angelegt. Dieter Harlfinger, der 1989 die Leitung des Archivs übernommen hat, etablierte die paläographisch-kodikologische Überlieferungsgeschichtsschreibung des Corpus Aristotelicum als ein Projekt, das immer zugleich auch die Texte der antiken und der byzantinischen Aristoteles-Kommentare mit einzubeziehen hat.

Auch die Scholien in den Aristoteles-Handschriften und in der handschriftlichen Überlieferung der Kommentarwerke wurden für die Stemmatologie und die Edition der Aristotelischen Pragmatien herangezogen. Dabei rückten und rücken ganz selbstverständlich die einzelnen Codices mit ihrer individuellen inneren und äußeren Geschichte als Objekte des Wissenstransfers in den Fokus – ein Thema, das im Rahmen des SFB 980 Episteme in Bewegung interdisziplinär methodisch reflektiert und an vielfältigen Phänomenen der vormodernen Wissensgeschichte erarbeitet wird. Die Tagung führt die Forschungsagenda des SFB 980 mit derjenigen des Aristoteles-Archivs und dessen Geschichte zusammen und macht die methodischen Zugänge und begrifflichen Instrumentarium für die Beschäftigung mit den Aristoteles-Handschriften, die im Archiv zusammengetragen sind, fruchtbar.     


Programm:

Donnerstag, 03. Dezember 2015

09.00

Gyburg Uhlmann:
Eröffnung der Tagung

09.30

Paolo Eleuteri:
Zur Überlieferungsgeschichte der pseudoaristotelischen Schrift De virtutibus

10.45

Nikos Agiotis:
Some Remarks on the Use of Diagrams in Greek Manuscripts Transmitting Aristotle’s Prior Analytics and Relevant Commentaries

11.30

Eleni Pappa:
Aristoteles’ De partibus animalium und die byzantinische Kommentierung

13.45

Chariton Karanasios:
Editionsprobleme bei postbyzantinischen Aristoteles- Kommentaren des 17. Jahrhunderts

14.30

Angel Escobar:
Der Traum des (spanischen) Aristotelismus zwischen Vergangenheit und Zukunft

15.45

Pantelis Golitsis:
Die handschriftliche Überlieferung des Metaphysik-Kommentars des Alexander von Aphrodisias in der Humanistenzeit: Baldassare Migliavacca, Juan Ginés de Sepúlveda und Antonio Possevino


Freitag, 04. Dezember 2015

10.15

Mai-Lan Boureau:
Betrachtungen über die Textgeschichte von De caelo

11.30

Sofia Kotzabassi:
Die aristotelische Topik und ihre Kommentatoren im Kodex Princeton MS. 173

13.30 Christian Brockmann:
Text Scholion und Kommentar in Aristoteles-Manuskripten

14.15

Christian Wildberg:
Das Rätsel der Aristotelesbriefe

15.30

Dieter Harlfinger:
Pflanzstätte Aristoteles-Archiv

16.15

Abschlussdiskussion: Perspektiven der Aristotelismusforschung

   
Kontakt: Dr. Christian Vogel, Christian.Vogel[at]fu-berlin.de

Zeit & Ort

03.12.2015 - 04.12.2015

Freie Universität Berlin, TOPOI-Haus, Hittorfstraße 18, 14195 Berlin