Wirnt von Grafenberg: Wigalois
(16629)
Typ | Seminar |
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Dozent/in | Carolin Pape |
Semester | Sommersemester 2022 |
Veranstaltungsumfang | 4 SWS |
Raum | JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45) |
Beginn | 11.04.2022 |
Zeit | Mo 10:00–14:00 |
Der ‚Wigalois‘ des Wirnt von Grafenberg ist um 1210/1220 entstanden und zählt zu den späteren Artusromanen. Der Text ist mit 38 Handschriften breit überliefert, weshalb auch davon auszugehen ist, dass der ‚Wigalois‘ im Mittelalter zu den beliebtesten Erzählungen gehörte. Das Werk handelt von einem jungen Ritter mit dem Namen Wigalois, der wohlbehütet in einem Feenreich aufwächst. Doch um ein richtiger Ritter zu werden und um seinen Vater Gawein zu suchen, zieht er an den Artushof und muss sich zunächst einmal beweisen. Auf seinen âventiuren durchkämmt er Anderwelten, trifft auf wundersame Gestalten, wie etwa einen Zwerg, einen Leoparden, einen Drachen und verschiedene mehr. Schließlich muss er gegen einen Teufelsbündler kämpfen, um das Land Korntin zu befreien. Das zweiteilige Seminar führt in seinem Literaturteil anhand des ‚Wigalois‘ exemplarisch in die Literatur des Mittelalters um 1200 ein (Pape) und vermittelt in seinem Sprachteil Grundlagen der mittelhochdeutschen Sprachstufe (Han). Der Artusroman bietet vielfältige Möglichkeiten der literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung. Im Seminar werden Zugänge erarbeitet, um mit der Fremdheit des Textes umzugehen: Wir werden uns mit Bedingungen der Produktion und Rezeption von Literatur im Mittelalter sowie ihren sozialen Kontexten auseinandersetzen. Konkreter in den Blick genommen werden daran anschließend Fragen nach mittelalterlichen Erzählkonzepten, nach der narrativen Verhandlung von Macht und Herrschaft, nach der Minnethematik sowie nach dem Wunderbaren, das für den ‚Wigalois‘ charakteristisch ist.