Wunder der Natur in der mittelalterlichen Sangspruchdichtung
(16640)
Typ | Seminar |
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Dozent/in | Prof. Dr. Jutta Eming |
Semester | Wintersemester 2022/2023 |
Veranstaltungsumfang | 2 SWS |
Raum | JK 28/130 (Habelschwerdter Allee 45) |
Beginn | 11.10.2022 |
Zeit | Di 10:00–12:00 |
Literaturliste
Zur Einführung: Ursula Schulze, Sangspruch. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft, Berlin/New York 2003/2007, S. 352-355.
Unter Sangspruchdichtung wird ein Corpus mittelalterlicher strophischer Texte mit wenig klaren Gattungskonturen und einem heterogenen inhaltlichen Spektrum verstanden, zu dem eine Vielzahl (lebens)weltlicher und religiöser, teils dezidiert politischer, und Wissens-Themen gehört. Sangspruchdichtung, zu der auch sehr bekannte Sänger wie Reinmar und Walther von der Vogelweide viel beigesteuert haben, wurde in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit der mittelalterlichen Forschung gegenüber dem lange vorrangig behandelten Minnesang zuteil. Vor dem Hintergrund dieser reichen Überlieferungs- und Forschungslandschaft wird im Seminar ein Thema fokussiert: Die Wunder der Natur. Im Hintergrund solcher Sprüche, die von ganz unterschiedlichen Sängern verfasst wurden, stehen mittelalterliche Natur- und kosmologische Konzepte, aber auch die Auffassung, dass Gott in seiner Schöpfung erfahrbar wird. In diesem Zusammenhang wollen wir uns mit der Möglichkeit ecokritischer Lektüren der Texte auseinandersetzen, also mit der Frage, ob literarische Texte das Bewusstsein für die bedrohte Umwelt schärfen können. Ein Hinweis: Wir werden sehr textnah mit nicht übersetzten mittelhochdeutschen Texten arbeiten. Wer also das im Basismodul erworbene Sprachverständnis vertiefen möchte, wird hier eine geeignete Möglichkeit dazu geboten bekommen.