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Johann von Würzburg, "Wil(d)helm von Österreich"

(16688)

TypVertiefungsseminar
Dozent/inProf. Dr. Jutta Eming
SemesterWintersemester 2020/2021
Veranstaltungsumfang2 SWS
RaumDigital/Präsenz
Beginn05.11.2020
Zeit

Do 14:00–16:00

Kommentar

Der Roman „Wildhelm von Österreich“ des Johann von Würzburg wurde im Jahr 1314 vollendet und steht damit relativ am Ende der langen hochmittelalterlichen Tradition des höfischen Romans, auf die er in komplexer Weise fortwährend Bezug nimmt. Zugleich folgt er dem Gattungsmuster des antiken Liebes- und Abenteuerromans. Vergleichsweise viele Textzeugen aus dem Spätmittelalter und die Entstehung einer Prosafassung, die 1481 gedruckt wurde, lassen auf die Beliebtheit des Textes schließen. Der Roman erzählt von den Abenteuern des christlichen Helden Wildhelm, die er vornehmlich fern seiner Heimat Österreich in muslimischen Reichen erlebt, und von seiner verbotenen Liebe zu Aglye, der Tochter eines ‚heidnischen‘ Königs. Der Romantext zeichnet sich durch rhetorische Verspieltheit, poetologische Selbstreflexivität und eine ausgeprägte Intertextualität aus. Dem Wunderbaren gibt der „Wildhelm von Österreich“ dabei besonders viel Raum, es wird auch einen Schwerpunkt der Seminardiskussionen ausmachen. Der relativ lange mittelhochdeutsche Text ist als Digitalisat frei im Internet zugänglich: https://archive.org/stream/johannsvonwrzbu00regegoog