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Dinge in der Literatur des Mittelalters

(16684)

TypKolloquium
Dozent/inProf. Dr. Jutta Eming
SemesterWintersemester 2017/2018
Veranstaltungsumfang2 SWS
RaumJK 31/122 Geschäftszimmer (Habelschwerdter Allee 45)
Beginn17.10.2017
Zeit

Di 12:00-14:00

Kommentar

Im Zuge des sogenannten Material Turn in den Kulturwissenschaften hat sich das Interesse an literarischen Figuren und der Konflikte, in denen sie stehen, um Fragen nach den Dingen, mit denen sie umgehen, erweitert. Für die Literatur der Vormoderne, welche sich noch nicht auf das ‚Innere’ der Figuren und ihrer Erlebnisse konzentriert und Gegenstände in hohem Maße als zeichenhafte, symbolische, allegorische oder wesensmäßige Repräsentanzen des Menschlichen (oder Göttlichen!) auffasst, bietet dies ein äußerst ergiebiges Untersuchungsfeld. Im Colloquium werden vier verschiedene Schwerpunkte gesetzt, an denen die unterschiedlichen Funktionen von Dingen in der Literatur des Mittelalters nachvollziehbar werden sollen: 1. Dinge als Vermittler von Kunsterfahrungen in Ekphrasen (= Beschreibungen von Kunstwerken), 2. Dinge als Elemente des Gabentausches und der Knüpfung sozialer Beziehungen, 3. Dinge als Repräsentanzen von Wissen (Wunderkammern), 4. Dinge im mittelalterlichen Schauspiel zwischen Kultgegenstand und Requisite. Einen weiteren Bereich, der zumindest gestreift werden soll, bildet die Materialität des mittelalterlichen Textes selbst – in der Handschrift und ihrem Status. Die Lehrveranstaltung ist, was das Spektrum der zu behandelnden literarischen Texte und der Forschungsliteratur angeht, arbeitsintensiv. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten die Bereitschaft zu intensiver Vorbereitung und Diskussion mitbringen.