Exotismus und Orientalismus im Trauerspiel des Barock
(16633)
Typ | Vertiefungsseminar |
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Dozent/in | Isabel von Holt |
Semester | SoSe 2014 |
Veranstaltungsumfang | 2 SWS |
Beginn | 16.04.2014 |
Ende | 16.07.2014 |
Kommentar
„Exotisch“ bedeutet im etymologischen Sinne „ausländisch“ und kann somit als ein Synonym für „fremd“ gelten. Julia Kristeva benennt ihrerseits den Fremden aus heutiger Perspektive als "barocken Menschen“. Und tatsächlich scheint uns die Literatur des Barock nicht zuletzt aufgrund ihrer rhetorischen Überformtheit als fremd – doch wie konstruiert der Barock selbst „das (ihm) Fremde“? Wer oder was ist der, die, das „Andere“? Welche Rückschlüsse erlauben diese Konzeptionen von Alterität auf das „Eigene“? Und wie übersetzt sich dies wiederum in die stilisierte Rede und Gegenrede des barocken Trauerspiels? Zum Einstieg soll eine kritische Auseinandersetzung mit den einschlägigen Exotismus- und Orientalismus-Diskursen stattfinden. Anschließend wird untersucht, wie diese Konstellationen in den barocken – u.a. sog. „türkischen“ und „afrikanischen“ – Trauerspielen (Gryphius, Lohenstein) zur Darstellung kommen. Gattungsrelevante Fragestellungen sollen dabei genauso berücksichtigt werden wie kulturhistorische Faktoren.