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Transfer und Adaption von Sprach- und Schriftwissen im Alten Orient

08.11.2018 - 09.11.2018

Internationaler Workshop des Teilprojekts A01 "Episteme als Konfigurations-Prozess: Binnenströme des Wissens in keilschriftlichen Textcorpora" (Leitung: Prof. Eva Cancik-Kirschbaum)
    

Der Sonderforschungsbereich 980 „Episteme in Bewegung“ untersucht Prozesse des Wissenswandels anhand exemplarischer Problemkomplexe in vormodernen Kulturen. Während „Episteme“ Wissensbestände bezeichnet, denen Geltung zuerkannt wird, bezieht sich „Bewegung“ auf den Transfer und den Wandel bzw. die Neukontextualisierung dieser Bestände. Das Teilprojekt „Episteme als Konfigurations-Prozess: Binnenströme des Wissens in keilschriftlichen Textcorpora“ untersucht den Transfer von Wissensbeständen anhand ausgewählter Textcorpora des 3. bis 1. Jt. v. Chr., die sich unter anderem durch das Phänomen der (schriftlichen) Mehrsprachigkeit auszeichnen.

Obwohl sich Mehrsprachigkeit soziolinguistisch unterschiedlich typisieren lässt, resultiert sie stets aus dem Transfer von Schrift- bzw. Sprachwissen zwischen zwei Kontexten. Während beispielsweise der sumerisch-akkadische Bilingualismus im sargonischen Südbabylonien auf ein Sprachkontaktszenario zurückgeht, dokumentieren die Übernahme von Sumerogrammen in Texten des Palastarchivs von Ebla im 24. Jh. v. Chr. oder die Verwendung sumerischer und akkadischer Wortzeichen in hethitischen Texten andersgeartete Transferszenarien.

Anhand zeitlich, räumlich und im Hinblick auf die sozilinguistischen Rahmenbedingungen diversifizierter Fallstudien geht der Workshop der Frage nach, unter welchen Bedingungen und in welchen Formen sich Transfer und Adaption von Sprach- und Schriftwissen im Bereich der Keilschriftkulturen des 3. bis 1. Jt. v. Chr. vollzogen. 

Programm

Donnerstag, 8. November 2018

 9.30–9.45 Eva Cancik-Kirschbaum/Ingo Schrakamp: Begrüßung und Einführung
 9.45–10.45 Manfred Krebernik: Typen lexikalischer Gleichungen in der zweisprachigen Liste Ešbarkiĝ aus Ebla 
10.45–11.00 Kaffeepause
11.00–12.00 Ingo Schrakamp: Transfer und Adaption von Schriftwissen am Beispiel von Sumerogrammen in administrativen Texten aus Ebla
12.00–14.00 Mittagspause
14.00–15.00 

Laurent Colonna d’Istria: Language and Writing in the Middle Euphrates valley during the Šakkanakku period (ca. 2300-1940 BC)

15.00–15.15  Kaffeepause
15.15–16.15 Jörg Klinger: Wer lehrte die Hethiter das Schreiben?
16.15–17.15 Lisa Wilhelmi: Aneignung, Adaption, Neukontextualisierung. Zur Entwicklung des akkadischen Grapholekts hethitisch-sprachiger Schreiber in Ḫattuša
19.00  Gemeinsames Abendessen 
Freitag, 9. November 2018  
9.00–10.00 Thomas Richter: Transfer und Adaption von Schriftwissen am Beispiel konditionierter Lautwerte im Hurritischen und Hurro-Akkadischen
10.00–10.15 Kaffeepause
10.15–11.15 Christian Hess: Dire quasi la stessa cosa: Akkadian in Middle Babylonian Bilinguals
11.15–12.15 Uri Gabbay: Non-Literal Translations and Reinterpretations: The Reflection of Sumerian in Akkadian Translations and Commentaries in the 1stmillennium BCE 
12.15–14.15 Mittagspause
14.15–15.15  Eva Cancik-Kirschbaum: Zahlenschrift
15.15–15.45  Kaffeepause
15.45–16.45 Wouter Henkelmann: „Perser, die Keiltafeln schreiben“: Iranische Einflüsse auf elamische Schriftkonventionen 
16.45–17.45 Martin Lang: Lost in Transliteration. Zu möglicher Funktion und Sitz im Leben der Graeco-Babyloniaca
17.45–18.00 Eva Cancik-Kirschbaum/Ingo Schrakamp: Resümee

Zeit & Ort

08.11.2018 - 09.11.2018

Einstein-Zentrum CHRONOI, Otto-von-Simson-Straße 7, 14195 Berlin

Weitere Informationen

Kontakt: Ingo Schrakamp,  E-Mail: schrakam@zedat.fu-berlin.de