Antike jüdische und christliche Apokalypsen: Wissenstransfer und Gattungsdefinition
Tagung konzipiert und organisiert vom Teilprojekt C01 "Wissenstransfer in den antiken christlichen Apokryphen" (Projektleitung: Prof. Dr. Dres. h.c. Christoph Markschies)
Impliziert eine Gattung den Transfer bestimmter Wissensbestände?
Inwieweit die literarische Gattung „Apokalypse“ in der Spätantike bestimmte Wissensbereiche wie Eschatologie, Soteriologie, Angelologie und Dämonologie, aber auch weitere Wissensformen wie Ekklesiologie, Ethik und Anthropologie vorantreibt und damit bis heute jüdische und christliche Jenseitsvorstellungen tief beeinflusst, möchte das Teilprojekt C01 des SFB 980 mit einer Tagung klären. Dabei spielt die Frage, wie die Gattung „Apokalypse“ zu definieren ist, eine zentrale Rolle. Mithilfe der phänomenologischen Definition, die John J. Collins 1979 vorgelegt hat, konnten bisher 54 apokalyptische, bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts geschriebenen Texte ausgewählt werden, deren Wissensbestände nun neu betrachtet und untersucht werden sollen. Die Mitarbeitenden des Teilprojekts haben diese 54 antiken Texte an 40 PhilologInnen, AltertumwissenschaftlerInnen und TheologInnen verteilt und um eine neue Bearbeitung gebeten. Am Ende des Experimentes sollen nicht nur eine neue Übersetzung und Kommentierung aller antiken Apokalypsen stehen, sondern vor allem eine neue Klassifizierung der in ihnen vorhandenen Wissensbestände und Zuweisung zu bestimmten Wissensordnungen.
Kontakt: Dr. Emiliano Fiori, embfiori[at]gmail.com
Zeit & Ort
14.11.2014 - 15.11.2014
Heilig-Geist-Kapelle in der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und Theologische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin