Stoffentwicklung und Erzählen für eine breitere Öffentlichkeit
Workshop des Teilprojekts Öffentlichkeitsarbeit „Schauräume des Wissenstransfers“ (Leitung: Dr. Kristiane Hasselmann) mit Drehbuchdozent und Storyboardzeichner Maximilian Vogel am 11.–12.11.2016
02.12.2016
Bericht von Armin Hempel
Das Teilprojekt „Schauräume des Wissenstransfers“ erarbeitet innovative Formate der Öffentlichkeitsarbeit, um einer möglichst breiten Zielgruppe die Relevanz der interdisziplinären Verbundforschung im SFB 980 näher zu bringen. Hierfür entwickelt es unter dem Arbeitstitel „Expeditionen ins Reich der Artefakte“ Wissenschaftshörspiele, die an vormoderne Objekte im Berliner Stadtraum heranführen und aktuelle Forschungsperspektiven erfahrbar machen sollen.
Der Workshop hatte das Ziel, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Instrumentarium für die dramaturgische Entwicklung der einzelnen Objektgeschichten zur Verfügung zu stellen. Die Regeln und Gesetzmäßigkeiten des spannenden Erzählens sollten gemeinsam erschlossen und nutzbar gemacht werden.
Maximilian Vogel stellte in mehreren Impulsvorträgen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen wissenschaftlichen Texten und eher unterhaltenden Formaten wie Wissenschafts-Podcasts dar: Während wissenschaftliche Formate einer strengen Argumentation folgen, die es erlaubt, diese durch Exkurse und Fußnoten zu untermauern, setzen erzählerische Formate auf eine klare Erzählstruktur, Linearität, Spannung und ein Spiel mit Fallhöhen, um die Aufmerksamkeit der Zuhörerinnen und Zuhörer zu halten.
Ausgehend von klassischen Erzählformen wurden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit den Schlüsselbegriffen Kontrast, Lücke und Statik verschiedene dramaturgische Werkzeuge näher gebracht, die Verwendung von Klischees und deren ironische Brechung expliziert sowie die Wichtigkeit der emotionalen Bindung der Zuhörerinnen und Zuhörer an die Geschichten betont.
Im zweiten Teil des Workshops stellten die Mitglieder der SFB-Teilprojekte dem Plenum ihre Objektvorschläge vor. Gemeinsam mit Maximilian Vogel wurden am Beispiel von zwei „Pilotobjekten“ verschiedene dramaturgische Methoden erprobt, um die Geschichten dieser Objekte zu erzählen.
Aufgrund des hohen Ertrages der Diskussion und des Feedbacks der Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander, verständigte man sich, ein für alle SFB-Mitglieder offenes und regelmäßig tagendes Forum Objektgeschichten einzurichten, innerhalb dessen weitere Geschichten, Figuren, Szenarien, Atmosphären und Schauplätze erarbeitet werden.