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Doubt, Skepticism and the Unknown

Joint Workshop der Martin Buber Society of Fellows der Hebrew University Jerusalem und des Teilprojekts A01 „Episteme als Konfigurations-Prozess: Philologie und Linguistik im ‚Listenwissen‘ des Alten Orients“, 20.6.2014

29.10.2014

Teilprojekt A01

Teilprojekt A01

Am 20.06.2014 fand ein gemeinsamer Explorations-Workshop des SFB 980 und der Martin Buber Society of Fellows der Hebrew University in Jerusalem in der SFB-Villa in der Schwendenerstraße 8 statt. Das Programm umfasste Impulsreferate von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern, die das Thema „Zweifel“ aus verschiedenen thematischen und systematischen Perspektiven betrachteten.

Nach einer kurzen Begrüßung und der Einführung in die Materie durch Prof. Eva Cancik-Kirschbaum und Prof. David Shulman, hielt Michael Epstein (Jerusalem) den ersten Vortrag des Tages mit dem Titel “For Man, in His very Origin, Is Unsteady and What He Possesses Is Unstable“. Er beschäftigte sich dabei mit der Rolle von (Un)sicherheit und Zweifel in der Islamischen Mystik. Im Anschluss stellte Michael Krewet (Berlin) die Bedeutung von Zweifel in der aristotelischen Philosophie vor. Tilo Renz (Berlin) sprach danach über „Zwîfel, Booklearning and Experience in the Voyage of Saint Brendan“. Den Abschluss des ersten Teils bildete Samuel Thrope mit dem Vortrag „Doubt and Faith in Zoroastrian Theology“.

Im zweiten Teil des Workshops hielt zunächst Anita Traninger (Berlin) einen Vortrag mit dem Titel „Zwei-fel. The Epistemic Technique of Either/Or“, in dem sie besonders auf die Ursprünge des Begriffes „Zweifel“ und seine Bedeutung in epistemischen Prozessen einging. Im Anschluss sprach Rebecca Weil (Jerusalem) über „Doubt from a Social Cognition Perspective“. Sie stellte unter anderem ein psychologisches Versuchsmodell zur Quantifizierung skeptischer Einstellungen bei Versuchspersonen vor. Den letzten Vortrag des Tages mit dem Titel „The intertwining of Doubt and Certainty in Modern Thought“ hielt José Maria Sanchez de Leon Serrano (Jerusalem).

 

Die Bedeutung der verschiedenen Formen des Infrage-Stellens – sei es nun institutionalisiert, individualisiert, autoritativ oder auch als Angriff auf Glaubenssysteme – für die Analyse von Wissenskonfigurationen wurde in dem Querschnitt der Betrachtungen deutlich. Klar geworden ist auch, dass epochal und quellentechnisch die Möglichkeiten solche Phänomene nachzuweisen und als eigene epistemische Prozesse zu charakterisieren sehr unterschiedlich sind. Unbedingt geboten erscheint die Einbindung kognitionswissenschaftlicher und psychologischer Ansätze.