Interdisziplinärer Workshop veranstaltet vom Teilprojekt B02 „Das Wunderbare als Konfiguration des Wissens in der Literatur des Mittelalters“ (F. Quenstedt, T. Renz)
Alexander der Große gilt mit seinen Eroberungszügen und Reisen als Grenzgänger zwischen Kulturen. Seine Exorbitanz zeigt sich nicht nur in dem Versuch, den gesamten Erdkreis zu unterwerfen, sondern auch im Erproben der Grenzen dessen, was menschlicher Erfahrung zugänglich ist. Erzählungen über Alexander sind von griechischen historiografischen und romanhaften Texten ausgehend in zahlreiche Sprachen der Spätantike sowie in der Folge in die mittelalterlichen Volkssprachen gelangt. Der Transfer in unterschiedliche kulturelle, religiöse und textsortenspezifische Zusammenhänge prägte die einzelnen Motive, Topoi und narrativen Sequenzen der Alexander-Tradition auf je eigene Art. Gleichzeitig weisen Alexander-Darstellungen über die Grenzen der kulturspezifischen Entwicklungsstränge hinweg Parallelen auf, die sich nicht nur auf geteilte Traditionen zurückführen lassen, sondern auch auf synchrone Austauschprozesse hindeuten könnten.
Der interdisziplinäre literaturwissenschaftliche Workshop nimmt die Differenzen und Ähnlichkeiten der Alexander-Darstellungen in textnaher Lektüre einzelner Exponenten der verschiedenen Überlieferungszusammenhänge in den Blick und fragt nach ihrer Genese im Kontext von Transferprozessen zwischen Asien und Europa. Besonderes Augenmerk wird auf diejenigen Episoden gerichtet, die Alexanders Streben nach kosmologischem, naturkundlichem und technischem Wissen behandeln und die Grenzen und Lizenzen seines Erfahrungs- und Erkenntnisdrangs zum Thema machen.
Der Workshop ist offen für alle Interessierten. Um Anmeldung wird bis zum 24.09. 2014 gebeten (bitte per Mail an: falk.quenstedt@fu-berlin.de). Mit der Anmeldebestätigung erhalten Sie auch die Materialien, die als Diskussionsgrundlage für den Workshop dienen werden.
Zeit & Ort
01.10.2014 - 02.10.2014
SFB-Villa, Schwendenerstraße 8, Sitzungsraum, 14195 Berlin-Dahlem