Fremde – Luxus – Räume. Konzeptualisierungen von Luxus in Vormoderne und Moderne
Workshop organisiert vom Teilprojekt B02 "Das Wunderbare als Konfiguration des Wissens in der Literatur des Mittelalters" (Leitung: Prof. Dr. J. Eming)
Luxus ist im Alltagsverständnis überwiegend negativ konnotiert. Der Begriff weckt Assoziationen von Überfluss, Verschwendung, Ausbeutung, Prahlsucht oder Prasserei. Luxus oder luxuria gilt seit der Antike als Hang zur Ausschweifung in beinahe allen Bereichen des Lebens, den zu kontrollieren dem Menschen aufgegeben ist.
Wird Luxus jedoch neutraler als kultureller Distinktions- und Relationsbegriff aufgefasst, kann er Unterscheidungen zwischen dem Notwendigen oder Durchschnittlichen und den Abweichungen davon transparent machen. Luxus fungiert als Kategorie für die Markierung von Distanz und Differenz, die auch die Erfahrung von Alterität umfasst. Er bildet somit ein Kriterium zur Differenzierung von Kulturen, Sozietäten und Identitätsentwürfen. Luxus ist in besonderem Maße geeignet, um gesellschaftliche Aus- und Einschlussverfahren zu verfolgen und das phantasmagorische Moment nicht nur von wirtschaftlichen Vorgängen freizulegen.
Der Workshop möchte dieses Potential nutzen, um in einen interdisziplinären Dialog über verschiedene Konzeptualisierungen von Luxus in Moderne und Vormoderne zu treten.
Zeit & Ort
19.11.2012 - 20.11.2012
Seminaris-Konferenzzentrum, Takustr. 39, 14195 Berlin