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Moral und Lust - Über die Begründung der Ethik in einer Kultur des Gefühls bei Aristoteles

24.07.2017 - 28.07.2017

Forschungsseminar von Prof. Dr. Arbogast Schmitt, organisiert und konzipiert vom Teilprojekt A04 "Prozesse der Traditionsbildung in der De interpretatione-Kommentierung der Spätantike" (Leitung: Prof. Dr. Gyburg Uhlmann)

                
Die Überzeugung, dass moralisches Handeln zuerst ein 'Handeln zugunsten anderer' sein müsse, hat trotz der allgemeinen Skepsis über das, was überhaupt Moral sein soll, breite Zustimmung. Moral verbindet man mit der Erfüllung von Imperativen und Pflichten. In deutlichem Unterschied dazu bestimmte Aristoteles Moral als den Bereich von Lust und Unlust. Er redet damit allerdings keinem primitivem Glücksegoismus des Einzelnen das Wort.

Ein richtig verstandener Egoismus und Altruismus fallen für ihn viel mehr zusammen. Denn höchste Lust empfindet seiner Meinung nach der, der sich selbst möglichst vollkommen verwirklicht. Um das zu erreichen, müsse man von Kindheit an dazu angeregt werden, 'das wirklich Angenehme schmecken zulernen'. Wer auf diese Weise eine auf dieses Ziel hin ausgerichtete Ordnung der Lüste erreicht habe, sei nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Gemeinschaft, in der er lebt, im besten Zustand (griechisch: Areté).

Mit einer Reihe wichtiger Texte, in denen Aristoteles (v. a. in seinen Ethiken) diese Auffassung von Moral begründet, wollen wir uns eine Woche lang gemeinsam in einem Blockseminar beschäftigen.

Zeit & Ort

24.07.2017 - 28.07.2017

jeweils 10:00h - 16:00h

Sitzungsraum der Villa des SFB 980 "Episteme in Bewegung"
Schwendenerstr. 8, 14195 Berlin

Weitere Informationen

Bei Rückfragen zu den Referathemen oder Texten wenden Sie sich bitte an:
schmitta@staff.uni-marburg.de